Ratgeber: Papier – wir sorgen für den Durchblick

Papier – ein historischer Rückblick bis in die Neuzeit



Ausgehend von den frühzeitlichen Höhlenmalereien hat sich der Untergrund für die bildliche Gestaltung über die Jahre in vielen Facetten und genutzten Ressourcen geändert.

Die offizielle Datierung - und somit das Belegdatum der ersten Erwähnung - der chinesischen Papierherstellungsmethode war 105 n. Chr. Damals wurde der papierartige Beschreibstoff aus Seidenabfällen hergestellt, welchem zusätzlich Hanf, alte Lumpen, Fischernetzte und Baumrinde beigefügt wurden.

Da Papyrus (aus Ägypten) aus pflanzlichem Ursprung gewonnen wird, nennt man diese papierähnlichen Untergründe „Pseudopapier“.

Die Römer nutzen alternativ Wachstafeln, um Nachrichten einzuritzen und danach wieder zu glätten.

Auch Knochen, Stein, Muscheln, Tierpanzer und Häute, Holz und Metalle dienten als Schreibstoffe.

Das Schöpfsieb revolutionierte in Ostasien zwischen den Jahren 300 bis 600 die Papierherstellung - da das Papier nun feucht entnommen werden konnte und nicht auf dem Rahmen getrocknet werden musste. Auch war das Land Vorreiter im Druck von Papiergeld.

Im 11. Jahrhundert gelangte das Schreibmaterial dank Kulturkontakten nach Europa. In dieser Zeit wurde der Zusatz von Hadern und Leinen perfektioniert und es herrschte eine blühende Papierwirtschaft. Eine weitere Innovation waren die arbeitserleichternden, wasserbetriebenen Papiermühlen, welche ab 1390 die Papierproduktion revolutionierten und erträglicher machte. Die Papierqualität wurde immer feiner und die Preise erschwinglicher.

Als sich im 17. Jahrhundert das Papier aus kostengünstigem Hadern bewährte, löste es das Pergament als Luxusschreibmaterial ab. Heutzutage wird Papier aus dem gemahlenen Zellstoff (Cellulose) von Holz hergestellt. Je nach Optik oder Einsatz wird dem Papier Aufheller, Leimstoffe oder Farbstoffe hinzugefügt. Nach dem Zerstampfen des Papierbreis wird dieser gereinigt und entlüftet. Danach wird der Brei auf ein rotierendes Endlossieb gegeben – die Bewegungen des Siebs lassen die Fasern ausrichten, während das überschüssige Wasser abläuft. Anschliessend wird die Papierbahn auf einen Filz gegeben und mit Walzen zusätzlich entwässert. Mittels dampfbeheizter Trockenzylinder wird das Papier nochmals geglättet und aufgerollt. Der letzte Schritt ist das Zuschneiden und Verpacken.


Papier bei Gerstaecker



Arches® Velin Cover Kunstdruckpapier

In der Rubrik finden Sie unser komplettes Sortiment aus dem Bereich Papier und Malgrund, wie z.B. Markerpapier, Acrylpapier, Pastellpapier, etc. Das richtige Malpapier, bzw. der richtige Malgrund sind mitentscheidend für den Charakter, den Ausdruck und die Wirkung von Ihren Bildern. So können Motive, je nach ausgewähltem Künstlerpapier oder Malgrund, vollkommen verschieden auf den Betrachter wirken.

Um schnell den passenden Malgrund für eine bestimmte Technik herauszufinden, haben wir unser Angebot an Malblöcken und Papieren thematisch sortiert.

Unsere Auswahl im Detail



Acrylmalpapier:

Papier für Acryl- und Gouachefarben beginnen bei einem m2 Gewicht von 300g aufwärts. Die raue Oberfläche hat oft eine Naturkörnung, um die Haptik einer Leinwand zu imitieren. Das Papier ist säurefrei, alterungsbeständig und ist oberflächengeleimt um ein Durchschlagen der Farben zu verhindern. Die Blöcke sind meist rundum geleimt und wirken so dem Wellen der Oberfläche entgegen.

Um das Papier abzulösen verwenden Sie z.B. einen Brieföffner – Mutige nehmen ein Cuttermesser.

Airbrush Papier:

Um mit Airbrushfarben zu üben, werden die Techniken auf speziellem Papier einstudiert. Geeignet ist hellweisses, sehr glattes Papier – klassisch der Bristolkarton. Das Papier garantiert einen satten Farbverlauf ohne zu wellen.

Alternativ wird Bristol auch für Fineliner und Marker verwendet.

Aquarellpapier:

Papier für flüssige Wasserfarben wie Aquarell beginnt bei einem Gewicht von 200g/m2. Speziell an diesen Papieren sind die verschiedenen Oberflächen, welche jede einen neuen Effekt in der Malerei ermöglicht.

  • Satiniert (hot pressed): Die Oberfläche ist sehr glatt, da das Papier bei der Herstellung zwischen angeheizten Walzen gepresst wird. Diese Variante eignet sich besonders für feine Detailmalereien und die Farben werden sehr brillant.
  • Feinkorn (cold pressed): Die Oberfläche hat eine leichte Körnung und unregelmässige Struktur. Das Papier eignet sich für alle Maltechniken und ist besonders für Anfänger empfehlenswert.
  • Grobkorn (Torchon): Die Oberfläche ist stark strukturiert und bewirkt eine kräftige, reliefartige Darstellung. Durch die erhobenen Fasern ist besonders die Malerei mit viel Papierdurchsicht möglich. Schnelle Pinselstriche imitieren eine Licht-Reflexion und werden gerne in das Werk miteingebunden.

Der Ausdruck Torchon (franz.) beschreibt eine sehr wolkenartige Papierstruktur und erzeugt meist abstraktere und weniger kontrollierbare Farbausläufe.

Das Aquarellpapier wird meist als rundum geleimter Block gekauft, um ein Wellen des Papieres grösstenteils zu verhindern.

Kaum ein Papier wie das Aquarellpapier ist von Marke zu Marke unterschiedlicher – experimentieren Sie mit verschiedenen Herstellern und Techniken. Die flüssigen und leuchtenden Farben wissen immer zu überraschen.


Der Unterschied von Akademie- und Artist-Papier?

Die Papiere beruhen auf einem unterschiedlichen Herstellungsverfahren und der daraus resultierenden Qualität. Akademiepapier wird mit der Langsiebmaschine hergestellt und setzt die Fasern alle in die gleiche Richtung ab – dies sorgt für ein gezielteres Fliessverhalten. Das Artist - oder auch Echt Bütten - Papier wird in einer Rundsiebmaschine als Faserbrei dem rotierenden Verfahren ausgesetzt und erlaubt den Fasern sich willkürlich auszurichten. Das Endprodukt ist viel hochwertiger und in der Anwendung weniger vorhersehbar.

Bastelpapier:

Unser Sortiment umfasst eine breite Auswahl von Tonzeichenpapier, Blumenseide, Wellpappe, Origamipapier, Prägefolie, Fotokarton, Scherenschnittpapier, Strohseide und Krepppapier – vieles davon können Sie künstlerisch in Ihre Werke einbauen und in das Mixed-Media des Abstrakten eintauchen.

Digital Fine Art Papier:

Das Fine Art Sortiment ist insbesondere für jene Künstler interessant, die ihre Werke als Kunstreproduktionen drucken und ausstellen oder verkaufen wollen.

Die Premium-Beschichtung erlaubt es, die Tinte des Druckers optimal aufzunehmen und schafft eine beeindruckende, einzigartige Farbtiefe. Das Papier ist als Block oder Rolle erhältlich und erfüllt die höchsten Ansprüche an exzellenter Bildschärfe.

Druckpapiere:

Unsere Druckpapiere bieten das beste Ergebnis für Linol- und Kupferdruck, sowie Radierungen. Linoldrucke werden bevorzugt auf Ingres Echt Büttenpapier übertragen. Es ist mit seinen 100g/m2 relativ dünn und besitzt die typische, edle gerippte Struktur. Das Papier ist säurefrei und licht-, wie alterungsbeständig.

Für den speziellen Farbeffekt gibt es das Druckpapier auch in verschiedenen Bunttönen.

Farbige Künstlerpapiere:

In diese Kategorie fallen bunte Zeichenpapiere, wie Mi-Teintes®, LANA Colours oder Tiziano. Sie sind alle hervorragend zum Zeichnen mit Graphit, Kohle und Pastelle geeignet. Die Wahl der Papierfarbe beeinflusst massgeblich die Wirkung des Endwerkes. Warme Töne erzeugen eine stimmige Tiefe bei Sonnenuntergängen oder Porträtzeichnungen – so kalte Töne dem Bild eine gewisse Melancholie oder klare Note verleihen können. Experimentieren Sie mit der Farbenlehre und lassen Sie sich von der Vielfalt der Wirkung überraschen.

Zusätzlich finden Sie hier beiges oder graues Toned Papier, welches besonders beliebt ist um bei Bleistiftzeichnungen mit dem Lichtspiel von weissen Stiften reizvolle Effekte zu erzeugen.

Handgeschöpftes Papier:

Besondere Papierschätze finden Sie in der Rubrik des Handgeschöpften. Von echtem Papyrus, über Japanpapier, bis zu Naturpapier aus dem Himalaya finden Sie hier beeindruckende Papierkunst aus dem klassischen Schöpfsieb. Oft wird das Papier zu Dekorationszwecken genutzt – sei es als Ganzes eingerahmt oder als künstlerische Beigabe zum Projekt.

Japanpapier ist traditionell aussergewöhnlich dünn und verzaubert mit einer naturbelassenen Oberfläche. Es ist sehr weich und wird oft für die chinesische Tuschmalerei verwendet.

Kalligrafie Papier:

Papier für die Schreibkunst ist klassisch satiniert (sehr glatt), damit die Feder sanft und gut auf der Oberfläche gleiten kann. Zusätzlich wird ein unbeabsichtigtes Verlaufen oder Ausbluten der Tusche im Papier verhindert und ermöglicht scharfe Ränder. Das Papier erinnert an Bristolpapier. Es ist ebenfalls für alle Techniken mit Tinte oder Tusche geeignet.

Fans von Pergament finden in dieser Rubrik das glatte Antik-Papier oder das Dokumentenpapier «Elefantenhaut» in melierter Färbung.

Sumi-E beschreibt die traditionelle, japanische Tuschemalerei und eignet sich für selbst angeriebene Tusche und Pinsel.

Marker Papier:

Das Markerpapier ist die erste Wahl bei der Anwendung von alkoholbasierten Markern. Die Oberfläche ist resistent gegen das Aufsaugen von Tinte und erlaubt so den vermehrten Schichtaufbau für optimale Verläufe und Nass-in-Nass Übergängen. Bei einer Dicke zwischen 70g – 100g empfiehlt sich ein Rückblatt einzulegen, um kleine Farbdurchschläge zu vermeiden. Das dünne Papier eignet sich zusätzlich insbesondere zum Durchpausen von Skizzen und erspart dem Künstler das mühsame Radieren.

Die Farben der Marker (Copic, Touch, ABT Pro, Twin Marker) brillieren auf dem Papier und werden so von Manga- und Comiczeichnern, sowie Illustratoren und Architekten gleichermassen geschätzt.

Ölmalpapier:

Auch Ölmalerei kann auf Papier stattfinden. Es erfüllt die speziellen Anforderungen mit einer Durchschlagsperre, säurefreier Leimung und ist alterungsbeständig. Ähnlich wie das Acrylpapier empfehlen sich Modelle ab ca. 300g/m2. Die raue Oberfläche imitiert die Struktur einer Leinwand, um möglichst authentische Ergebnisse zu erzielen. Die Blöcke sind meist rundum geleimt und wirken so dem Wellen der Oberfläche entgegen.

Um das Papier abzulösen verwenden Sie z.B. einen Brieföffner – Mutige nehmen ein Cuttermesser.

Pastellpapier:

Papiere für die Ölpastell- und Trockenpastellmalerei weisen stets eine strukturierte Oberfläche auf, damit die feinen abgeriebenen Pigmente gut auf dem Untergrund haften bleiben. Klassisch wird oft das Ingres-Papier verwendet, da es eine sehr edle Linienstruktur hat – doch auch buntes Papier lockt aus dem Kreativmedium sein volles Potenzial hervor. Insbesondere für Pastelle gibt es allerhand eingefärbtes Papier, da die Pigmente sehr gut decken und in Kombination spannende neue Farbeffekte und Stimmungen erzielen.

Für Experimentierfreudige gibt es den Velourblock – dieser ist mit speziellem, feinen Flock überzogen für einen aussergewöhnlichen Abrieb.

Transparentpapier:

In der Rubrik werden Bauzeichner, Architekten, Innendekorateure und viele mehr glücklich. So man das Transparentpapier von früher kennt, als man seine Lieblingsmotive abgepaust hat, so hat es sich zu einem wichtigen Medium für Berufe entwickelt.

Ergänzt wird die Reihe mit speziellem Millimeterpapier für hohe Präzision bei technischen Zeichnungen.

Zeichenpapier:

Ob Bleistiftzeichnungen, lockere Skizzen, Anatomiestudien oder Gedankenstütze – das klassische Zeichenpapier ist ein alltäglicher Begleiter für viele Aufgaben. Es eignet sich besonders für schnelle Skizzen und Konzeptverwirklichungen. Die sehr feine Oberflächenstruktur erzeugt ein edles Finish und gibt dem Graphit eine gute Haftung. Gönnen Sie sich auch als Anfänger den schönen Luxus, auf hochwertigem Zeichenpapier anstatt auf gewöhnlichem Druckerpapier oder (ganz fürchterlich!) auf kariertem Papier zu zeichnen.

Finden Sie hier unsere attraktiven Grosspackungen für Schulen & Co. oder unsere beliebten Gerstaecker Blöcke für jeden Geschmack!